Gitarrenkonzert mit Thomas Etschmann im Fürstensaal
Kempten
Ausgezeichnet und vielseitig ausgebildete junge Interpreten die sich im Repertoire noch nicht spezialisiert ihre eigenen Gedanken machen über Programm und Musik-Vermarktung konnte man auch in dieser Saison wieder beim Podium junger Musiker im Fürstensaal kennenlernen.
Die vom Kulturamt der Stadt Kempten veranstaltete Reihe endete in diesem Sinne mit einem anregenden Gitarrenkonzert von Thomas Etschmann.Durch seinen bisherigen musikalischen Werdegang, der ihn zunächst zu Jazz und Avantgarde, dann zur Klassik führte, ist Thomas Etschmann nicht auf eine bestimmte Gitarren-Sparte festgelegt. Dies spiegelte sich auch in seinem Programm wieder, das ganz unterschiedliche Stile miteinander verband, vereint durch virtuose Spieltechnik und eine sehr feinfühlig- intelligente Art der jeweiligen Interpretation. Als Appetitanreger für eine in technischen Schwierigkeiten, Konzentrationsvermögen und musikalische, Flexibilität hoch angesetzten Programmfolge servierte Thomas Etschmann eine Romanze von Paganini, von ihm selbst für Gitarre solo bearbeitet, wie eine folgende Suite des barocken Lautenvirtuosen Silvius Weiss. Bei aller Bewunderung für die flinken Harmoniewechsel der linken Hand und die filigrane Melodieführung der rechten fesselte der Gitarrist hier noch nicht so nachhaltig wie bei der a-Moll-Sonate (Original Violine) von Johann Sebastian Bach und dann vor allem bei zeitgenössischen Stücken. Bei Bach war etwa der zweite Satz, eine lang ausgedehnte Fuge, ein Meisterstück polyphoner Stimmführung auf diesem Instrument. Mit geschmeidiger Phrasierung und stufenweiser Dynamik – der Interpret hatte hier wie auch schon vorher keine Angst, sein Publikum mit Pianissimo-Tönen hellhörig zu machen – erreichte er Spannung und Transparenz.
Sein musikalisches Zentrum dürfte jedoch bei der modernen Gitarrenliteratur angesiedelt sein, die der Gitarre vor allem in der Klangfarbigkeit neues Terrain erschlossen hat.
Hier wurde es spannend bei zwei Stücken des französischen Komponisten Roland Dyens, der – und das war zu hören – selbst ein Gitarrenspieler ist. Nicht nur die Einbeziehung des Resonanzkörpers zum rhythmischen Klopfen und Schlagen, auch Flageolette-Effekte und harmonielose Klangschichten, die wie trocken-raschelnde oder metallische Geräusche wirken, erweitern hier den Klangumfang der Gitarre, bezichen dies ein in eine expressive Musik, die nahtlos Jazzelemente mit zeitgenössischer E-Musik verbindet.
Ein lautmalerisch und rhythmisch ergötzliches Intermezzo bildete »Clocks« der amerikanischen Komponistin Joan Tower.
Mit großem Genuß zuhören konnte man zum Schluß den Variationen, eigentlich mehr Improvisationen, von Leo Brouwer über »Nuages« des Jazzmusikers Django Reinhardt: faszinierend farbige Gitarrenmusik, konzentriert, spontan und verführerisch. Für den heftigen Beifall dankte Thomas Etschmann mit zwei amüsanten Zugaben.
erschienen in Allgäuer Zeitung
von Sabine Zaplin, Süddeutsche Zeitung
Bei diesem Konzert beweist Thomas Etschmann, Preisträger internationaler Wettbewerbe, die ungeheuren Ausdrucks-möglichkeiten der Gitarre und zeigt sich einmal mehr als ein phantastischer Virtuose.
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von Veronika Wersin, Süddeutsche Zeitung
Hinter all diesen Überraschungen steht wohl das Quentchen mehr Freiheit, das entsteht, wenn der Künstler in allen Stilrichtungen zu Hause ist, wenn Gitarre und Thomas Etschmann beinahe sichtbar verbunden sind.
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erschienen in Gitarre und Laute
Das Inszenieren […] ist sein Ding, das Spiel mit Spannungsbögen und schroffen Gegensätzen, die er geschickt in Szene setzt und gegeneinander ausspielt.
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erschienen in Staccato
Etschmann geht vom ersten Takt an eigene Wege, faßt die Struktur der Musik großräumig zusammen, vermeidet jeglichen Anflug von Sentimentalität und zeigt, daß ruhige Stellen nicht unbedingt langsam (zer)fließen müssen. Er setzt aber nicht auf Originalität, um interessant zu erscheinen, sondern bleibt immer hart am Notentext. Man darf gespannt sein, was dieser technisch und musikalisch brillante Gitarrist in Zukunft bieten wird.
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erschienen in Neue Musikzeitung
Dabei fesselte er das Publikum durch die Ruhe seines Spieles, das Gewicht und den Schattierungsreichtum eines jeden Tones und vor allem den Mut zu einem wahrhaftigen Pianissimo, wobei aber sein Spiel nichts an Eindringlichkeit und innerer Spannung verlor. Ein vielversprechender Künstler!
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erschienen in Musikblatt
Zum krönenden Abschluß (als ob der noch nötig gewesen wäre) hören wir Bachs Suite in D BWV 1012
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erschienen in RZ
Zum abschließenden Klangerlebnis wurde Benjamin Brittens »Nocturnal after John Dowland« op. 70. Im kaum mehr hörbaren und doch von selbstbewußter Prägung durchdrungenen Pianissimo setzte der Gitarrist die neoImpressionistischen Ausklänge in Szene.
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erschienen in Les Cahiers de la Guitare
Thomas Etschmann, wenn nicht der erfolgreichste, so doch zumindest der musikalischste dieses Abends, hatte Bach, Paganini und Brouwer gewählt, die alle Facetten einer sensiblen Persönlichkeit sichtbar machten, die von einem sichtbaren poetischen Anspruch belebt wird.
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erschienen in Hersfelder Zeitung
Man vergaß die immense Technik (die Gitarristenkollegen bewunderten perlende Läufe in ihrer Gleichmäßigkeit) und konzentrierte sich auf den Inhalt.
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erschienen in Allgäuer Zeitung
Durch seinen bisherigen musikalischen Werdegang, der ihn zunächst zu Jazz und Avantgarde, dann zur Klassik führte, ist Thomas Etschmann nicht anf eine bestimmte Gitarren-Sparte festgelegt. Dies spiegelte sich auch in seinem Programm wieder, das ganz unterschiedliche Stile miteinander verband, vereint durch virtuose Spieltechnik und eine sehr feinfühlig- intelligente Art der jeweiligen Interpretation.
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erschienen im Singener Wochenblatt
Zwei Virtuosen luden zu einem besinnlich-heiteren, zuweilen medi-tativen Konzertmorgen ein.
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erschienen in AZ
Nach furiosem Duo (»Guardian Angel« von John McLaughlin) mit dem insgesamt gitarristisch herausragenden Thomas Etschmann kamen alle Künstler nocheinmal gemeinsamen auf die Bühne und brachten den Saal mit einigen virtuosen und spaßigen Zugaben zum Kochen.
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