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Selten hat mich das Werk eines Komponisten so fasziniert und gleichzeitig immer wieder befremdet.
Es entzieht sich einer Musikauffassung, die sich in gängigen Kriterien wie Entwicklung, Spannung-Entspannung, Anfang und Ende erschöpft. Diese Musik steht jenseits von Raum und Zeit, sie scheint von einer anderen Welt, manchmal verstörend in ihrer Ruhe, blanc et immobile.
In ihrer Ästhetik ein Gegenentwurf zur Subjektivität des Expressionismus, ähnlich fernöstlicher Gamelanmusik oder japanischen Tuschezeichnungen, ist ihre „Überpersönlickeit“ mit der Gregorianik in Mitteleuropa vergleichbar.
Man kann sie melancholisch nennen, sicher ist sie aber im ganz prosaischen Sinn schön.
So erfreuen sich die Gymnopedien auch heute großer Beliebtheit als Musik zu Feuilleton- und Werbefilmen, ja sogar in Popsongs finden sie Verwendung. Und doch ist das nur die eine Hälfte der Wahrheit.
Für mich ist diese Musik vor allem Ausdruck der Suche. Das Infragestellen von überkommenen Sinnzusammenhängen ist dabei ein erster Schritt auf dem Weg zu einer anderen Wahrheit.
Ob es der richtige ist, darauf kann es keine Antwort geben, die Musik zumindest vermittelt das Gefühl ihr ab und zu nahe zu sein.